Mehltyp 405, 550, 1050 …
Diese Bezeichnungen des Mehls nach einer Typennummer kennen die meisten. Mit diesen Typennummern ist fertiges Mehl in der Tüte im Supermarktregal aber auch im Bioladen bezeichnet.
Ein viel verbreiteter Irrglaube ist, dass diese Typenbezeichnung die Feinheit des Mehls klassifiziert. Deswegen möchte ich an dieser Stelle erklären, was dieser „Mehltyp“ wirklich bedeutet.
Typennummer = Mineralstoffgehalt
Der Mehltyp hat wirklich gar nichts mit der Feinheit des Mehls zu tun sondern gibt den Aschegehalt des Mehls in Milligramm bezogen auf 100 g Mehl an. Um den Mehltyp zu ermitteln werden 100 g Mehl verbrannt. Die Asche, die übrig bleibt, wird gewogen. Genau dieser Wert ist die Typennummer des Mehls. Und dieses Aschegewicht stimmt – auf wenige % Schwankungen genau – mit dem ursprünglichen Mineralstoffgehalt dieses Mehls überein.
Mehl mit der Typenbezeichnung „405“ hat demnach ca. 405 mg Mineralstoffe je 100 g Mehl, Mehl mit der Typenbezeichnung „1050“ hat demnach ca. 1050 mg Mineralstoffe je 100 g Mehl usw. …
Im Umkehrschluss bedeutet dies: Je kleiner die Typennummer, desto niedriger ist der Mineralstoffgehalt des Mehls. Und wenn wir mal verschiedene Typenmehle rein optisch miteinander vergleichen werden wir feststellen: Je heller das Mehl ist, desto niedriger ist die Typennummer. 405er-Mehl ist ist sehr hell, fast weiß, 1050er Mehl hingegen hat eine deutlich bräunliche Färbung.
Typenmehl = (Teil-)Auszugsmehl
Wie kommt es jetzt zu den verschiedenen Farben der verschiedenen Mehltypen?
Eigentlich ganz einfach: Vor dem Mahlen des Getreides werden Schalen und Keim des Getreides ganz oder zum Teil entfernt.
Für Weizenmehl mit der Typenbezeichnung „405“ werden vor dem Mahlen sämtliche Schalenschichten und der Keim komplett entfernt. Übrig bleibt der reine Mehlkörper, der fast nur aus Kohlenhydraten besteht und kaum noch wertvolle Mineralstoffe enthält. Diese stecken nämlich überwiegend in Schale und Keim des Getreidekorns. Und nur dieser Teil des Getreides wird vermahlen und kommt in die Tüte mit Aufdruck „Mehltyp 405“. Der Mehlkörper ist fast weiß, also ist auch das daraus gemahlene Mehl fast weiß, das sog. „Weißmehl“ eben. Es ist also nur ein Teil des Getreides in der Tüte, ein „Auszug“ des vollen Getreides also, deswegen die Bezeichnung „Auszugsmehl“.
Teilauszugsmehl
Mehltyp 1050 z.B. ist ein sog. Teilauszugsmehl aus Weizen oder Dinkel. Um dieses herzustellen werden ebenfalls erst die komplette Schale und der wertvolle Keim des Getreides maschinell vom vollen Korn entfernt. Dann wird ein Teil der Schalenteile dem Mehlkörper wieder beigemischt und dieses dann zusammen vermahlen. Dieses Mehl hat dann einen höheren Mineralstoffgehalt als ein Auszugsmehl oder Weißmehl, nämlich z.B. 1050 mg je 100 g Mehl. Weil die Schalen des Weizens eine hellbeige bis bräunliche Farbe haben, ist dieses Mehl dann auch etwas bräunlich und nicht mehr fast weiß. Man spricht bei solchen Mehlen von „Teilauszugsmehl“, weil immerhin ein gewisser Teil des Getreides in dieser Tüte Mehl enthalten ist.
Andere Getreidearten haben bei gleichem Ausmahlungsgrad andere Typenbezeichnungen als Weizenmehl. Roggen und Dinkel haben z.B. von Natur aus einen höheren Mineralstoffgehalt als Weizen. Roggenmehl, hergestellt ohne Schale und Keim hat z.B. die Typennummer „815“, Dinkel kommt auf „630“. Teilauszugsmehle aus Roggen gibt es als Type 997, 1150, 1370 … Teilauszugsmehl aus Dinkel als Type 812 und 1050.
Typennummer Vollkornmehl?
Vollkornmehl, wie Sie es z.B. aus vollem Getreide zu Hause mit Ihrer Getreidemühle frisch mahlen, hat gar keine Typennummer.
Grund ist einfach, dass der Mineralstoffgehalt so eines Mehls natürlichen Schwankungen unterliegt. Vollkornmehl aus Weizen gemahlen hat einen Mineralstoffgehalt von ca. 1700 bis 1800 Milligramm je 100 g Mehl, also noch deutlich mehr als ein 1050er-Mehl, welches oft wegen seiner bräunlichen Farbe schon als Vollkornmehl empfunden wird. Der Mineralstoffgehalt Ihres frischen Mehls hängt von verschiedenen Faktoren ab: Erntejahr, Anbaugebiet, Getreidesorte …
In „schlechten“ Erntejahren – zu feucher oder zu trockener Sommer, zu kalt, zu warm … – wächst das Getreide nun mal nicht so gut. Das hat zur Folge, dass der Mehlkörper im Vergleich zu Ernten aus guten Jahren kleiner ausfällt als üblich. Der prozentuale Anteil Schale zum Mehlkörper ist dadurch dann höher und dadurch ist dann der Mineralstoffgehalt sogar höher. Die Backeigenschaften dieses Getreides sind i.d.R. allerdings dann schlechter.
In der industriellen Produktion der Typenmehle werden die konstanten Mineralstoffgehalte durch Mischen von Getreide aus verschiedenen Chargen und Ernteregionen erreicht.
Warum überhaupt Auszugsmehl?
Tja, hinterher ist man immer klüger, könnte man darauf antworten.
Die Mühlentechnik, um die Schale vor dem Mahlen des Getreides zu entfernen wurde Mitte des 17. Jahrhunderts entwickelt. Dieses hellere Mehl war deutlich teurer als das bis dahin übliche Vollkornmehl. Die daraus hergestellten Backwaren wie helles Brot und feine Torten waren deswegen lange Zeit ein Privileg des Adels und der Kirche. Die „feinen Leute“ aßen „feines Brot“, wer „grobes Brot“ aß, galt als grob. Zu Zeiten Napoleons wurde auch das französische Militär mit diesem hellen Brot verpflegt. Dadurch wurde es in ganz Europa bekannt und (leider) auch begehrt.
Eine der Forderungen des Volkes während der französischen Revolution war deswegen auch „Weißbrot für alle“. Sicher auch durch den fälschlicherweise Marie Antoinette zugeschriebenen legendären Satz „Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen“ begründet, ein Affront gegen die hungernde Bevölkerung!
Haltbarkeit
Um 1850 war die Mühlentechnik so weit verfeinert, dass sich nun auch der kleine Keimling des Getreides und nicht nur die Schale vor dem Mahlen vom Getreidkorn entfernen ließ. Das Getreide ohne Keim zu Mehl zu mahlen, hatte einen entscheidenden Vorteil: So ein Mehl war deutlich länger haltbar als Mehl mit Keim. Im Keimling des Getreides stecken nämlich nicht nur sehr viele Vitamine und Enzyme, sondern auch hochwertige, pflanzliche Fettsäuren. Und diese Fettsäuren haben nun mal die „unangenehme“ Eigenschaft, bei Kontakt mit Sauerstoff zu oxidieren. In dem Moment, wo das Getreide mit Keim gemahlen wird, setzt diese Oxidation ein. Die sauerstoffempfindlichen Vitamine und Enzyme zersetzen sich, die Fettsäuren werden nach und nach ranzig. Das Mehl schmeckt dann nicht mehr. (Vollkorn-)Mehl mit Keim ist deswegen max. 6 – 8 Wochen lagerfähig, der Nährwertverlust beginnt aber schon direkt nach dem Mahlvorgang. (Teil-)Auszugsmehl ohne Keim ist mangels den ranzig werdenden Fettsäuren hingegen 1 – 1,5 Jahre lang lagerfähig.
Hervorragende Erklärung! Hab was gelernt. Danke!
kann ich nur bestätigen!! Danke für umfangreiche Erklärung!!
Ich stimme zu! In der Tat, sehr umfangreich diese Erklärung.
Super klasse erklärt – vielen
Dank
Guten Tag
Ich habe eine Frage über die Granulation/Feinheit vom Mehl gestellt und bekomme leider nur die Antwort auf den Aschegahalt.
Es wäre interessant zu erfahren, was für eine Granulation im Mehl 405 üblich ist.
Die Plansichter haben doch so viele Siebe, und da müsste doch die Feinheit auch bei den unterschiedlichen Aschegehalten angegeben werden können.
Freundliche Grüsse
Die Erklärungen sind gut verständlich. Doch wie kann ich Rezepte, die mit den Mehltypen angegeben sind, umrechnen für frisch gemahlenes Korn? Was muß ich da beachten.
Herzliche Grüße
Hallo,
umgerechnet werden braucht da nichts. Jedes Rezept, was für Weißmehl gedacht ist, lässt sich auch mit Vollkornmehl backen. Einzig die Flüssigkeitsmengen müssen um 10 – 15% erhöht werden. Vollkornmehl kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als Auszugsmehl.
Und den Teig etwas länger rühren/kneten als das mit Weißmehl nötig ist, damit die Schalenteile im Vollkornmehl auch wirklich gut Feuchtigkeit ziehen
Hallo liebe Backprofis,
ich habe eine Frage, warum ist es so wichtig, das das Getreide beim Mahlen nicht über 37°C erwärmt wird? Beim Backen wird es ja dann auf 200 °C erhitzt?
Lieben Dank im voraus!
G. Meineke
Hallo Frau Meineke,
so ganz wichtig ist das wirklich nicht, weil viel heißer gebacken wird, wie Sie richtig sagen.
Eine zu hohe Temperatur des Mehls kann aber manchmal für das Triebmittel zum Knackpunkt werden: Den Sauerteig- bzw. Hefebakterien kann es dann „zu warm“ sein, so dass der Teig dann nicht ordentlich „geht“.
Die Warnung vor zu warmem Mehl aus Haushaltsgetreidemühlen ist aber heutzutage sowieso quasi überholt. Alle „ordentlichen“ Getreidemühlen (z.B. von hawos, Komo, Schnitzer, Waldner), die seit Mitte der 80ziger Jahre gebaut werden, werden von langsam laufenden Industriemotoren angetrieben. Je nach Modell drehen die nur mit 1300 – 1400 U/Min., dabei wird das Mehl nicht nennenswert warm.
Bei älteren Mühlen – die heute nur noch selten in Betrieb sind – war das teilweise noch anders. Damals waren die Motoren noch deutlich schneller, dadurch mehr Reibung = höhere Temperatur.
Heute werden nur vereinzelt noch Mühlen mit (zu) schnell drehenden Universalmotoren angeboten, im Fachhandel (in Bioläden, in unserem shop, bei unseren seriösen Mitwerbern …) allerdings so gut wie gar nicht, sondern nur im allgemeinen Elektrohandel, Kaufhäusern u.ä.
Trotzdem hängt es letztendlich von Menge und Feinheitsgrad ab, ob das Mehl vielleicht doch minimal „zu warm“ wird. Habe mal von einem Test von Hobbybäckern gelesen, die haben mit einer Billy 100 von hawos experimentiert: bei mehr als 3 kg Roggenmehl an einem Stück ganz fein gemahlen, geht die Temperatur dann tatsächlich in Richtung 40 °C. Und das ist für den Sauerteigansatz dann u.U. etwas zu warm. Ganz einfache Lösung dann: Das Mehl 10 Minuten oder so stehen lassen, ehe der Sauerteig oder die Hefe dazu gegeben wird.
Was verändere ich, wenn ich mein selbstgemahlenes Mehl aussiebe?
Die Bekömmlichkeit des Brotes, den Ballaststoffgehalt, die Type ( ohne dann zu wissen, bei welcher ich lande), die Backeigenschaften des Mehls ( geht das Brot dann besser auf?) oder nur die Farbe?
Was passiert, wenn meine Mühle besonders feines Mehl mahlt, geht das Brot dann auch besser auf?
Viele Fragen – ich bin gespannt auf die Antworten!
hallo Stefanie,
eigentlich alle Fragen selber richtig beantwortet 🙂
Wenn das Vollkornmehl ausgesiebt wird, werden fast ausschließlich Ballaststoffe „weggesiebt“, das sind die etwas gröberen, weil faserigen Teile. Dadurch steigt natürlich – aber minimal – der Klebereiweißgehalt des Restmehls, was dann eine – ebenfalls minimale – bessere Backeigenschaft bewirkt. Aber eben zu Lasten der eigentlich aus gesundheitlichen Gründen erwünschten Ballaststoffe im Mehl.
„Besonders“ feines Mehl hat durchaus immer bessere Backeigenschaften als grobes Mehl, das stimmt.
Wenn die Mühle „besonders“ fein mahlt, ändert das aber nichts an der Zusammensetzung des Mehls, das prozentuale Verhältnis zwischen den verschiedenen Inhaltsstoffen bleibt ja immer gleich, egal ob ich grob, fein, oder „besonders“ fein mahle. Es kommt in einer Getreidemühle ja immer erst mal alles wieder unten raus, was ich oben in den Trichter schütte, also das „volle Korn“.
Liebe Backprofis,
vielen Dank, ich hab’s verstanden-ein besonders feines Mehl kann auch Vollkorn sein und hat bessere Backeigenschaften.
Nun gibt es einen Hersteller, der in seine Mühlen Mahlwerke aus echtem Granit einbaut, damit das Mehl besonders fein gemahlen werden kann.Kann ich dieser Aussage glauben schenken? Ich frage mich warum das die anderen Mühlenbauer dann nicht auch anbieten?
Hallo,
da verweise ich doch mal auf diese „Abhandlung“ zum Thema Mahlsteine: http://www.getreidemuehlen.de/blog/mahlstein-getreidemuehle/2010/11/14/
wurde sogar von Wikipedia verlinkt, worauf ich etwas stolz bin und was wohl auch ein Zeichen ist, dass dieser Artikel Hand und Fuß hat
Vielen Dank, nach einer solchen Ausführung hatte ich gesucht, Super!
Guten Tag!
Danke für die interessante Aufklärung über die Mehltypen, bisher dachte ich auch, dass das etwas mit der Feinheit zu tun hat.
Ich habe seit längerem auch eine Getreidemühle, möchte sie nun aber verstärkt nutzen und bin bei verschiedenen Brotrezepten drauf gestoßen, dass gleich 3 verschiedene Mehltypen angegeben sind.
Die kann ich aber mit der Getreidemühle so nicht produzieren, weil ich ja keine Maschine habe, die mir die Schale vom Korn löst. Also muss mir die Mehle dann erst selbst kaufen?
Ich habe zwar weiter oben gelesen, dass jedes Rezept in dem Weißmehl angegeben ist, auch mit Vollkornmehl funktioniert, aber wenn ich für viele Brotrezepte zum Teil 3 verschiedene Mehltypen brauche, was mache ich dann?
Ich hoffe jemand kann mir hier weiterhelfen, danke!
LG Christina
Hallo Christina,
Da hilft nur etwas zu experimentieren oder andere Brotrezepte 😉
Rezepte mit Auszugsmehl (Mehl mit Nummern ist immer Auszugsmehl oder Teilauszugsmehl) lassen sich auch mit Vollkornmehl backen, wenn ca. 10 – 15% mehr Flüssigkeit als im Auszugsmehlrezept angegeben dazu gegeben wird.
Und Vollkornmehlteige müssen etwas länger geknetet bzw. gerührt werden, damit die Schalenteile im Mehl auch durchfeuchten, sonst wird das Brot im Ergebnis etwas krümelig.
Einfach mal ausprobieren!
Gutes Gelingen – Thomas
Liebe Christina! Probier doch mal ein Brot nur aus dinkelmehl und Dinkelsauerteig. Bei deiner Mühle kannst du doch sicher das Korn im ganzen mahlen, was super ist, denn so sind sämtliche Vitamine und Mineralstoffe im Mehl noch enthalten. Ein entfernen der Schale ist somit nicht nötig. Lg
Hallo Thomas,
ich habe gerade mit großem Interesse die Antwort auf Christina´s Frage vom 11.03.2013 gelsesen. Genau diese Frage stellt sich mir im Moment nämlich auch. Mit einem selbst angesetzten Sauerteig probiere ich mich derzeit im Brot backen. (Habe vor Jahren schon mal gebacken, daher eine eigene Getreidemühle). Jetzt habe ich im Internet eine Seite mit vielen Sauerteigrezepten gefunden, die aber mit verschiedene Mehltypen (in einem Rezept) hergestellt werden. Ändert sich dadurch nur die Konsistenz, die Festigkeit, die glatte Oberfläche des Brotes? Meine ist eher grob. Die Rezepte sehen alle super aus, aber dann ist es ja kein Vollkornbrot mehr, oder?
Vielen Dank für Deine Hilfe!
LG Trixi
Hallo Trixi,
(Teil-)Auszugsmehl ist i.d.R. wirklich feiner als Vollkornmehl, weil die etwas faserigen Schalenteile ganz oder zum Teil fehlen. Das hat aber nicht unbedingt etwas mit „grober“ Struktur zu tun. Sondern da fehlt entweder etwas Flüssigkeit oder es wurde nicht lange genug geknetet (oder natürlich bei recht alten Getreidemühlen auch eine Möglichkeit: die Mühle mahlt nicht mehr wirklich fein … nach 15 – 20 Jahren sind auch bei guten Getreidemühlen die Steine meist etwas abgenutzt, manchmal sind auch Ecken ausgebrochen, und mahlen dann nicht mehr so fein wie „früher“. Je nach Modell Getreidemühle reicht auch oft ein Nachjustieren der Feineinstellung, um die minimale Abnutzung der Steine wieder auszugleichen. Steht normal in der Bedienungsanleitung, wie das geht. Alle paar Jahre muss das bei Mühlen mit Hebeleinstellung mal gemacht werden)
Hallo Thomas,
eine tolle Seite unterhalten Sie hier, Respekt!
Ihre Erklärungen sind auf den Punkt gebracht und sehr informativ. Vielen Dank!
Vielleicht können Sie mir auch helfen, obwohl das per Ferndiagnose sehr schwer sein wird.
Ich backe hin und wieder mit einem eigenen Sauerteigansatz. Im Kasten gebacken bin ich mit meinen Broten sehr zufrieden. Doch wann immer ich ein frei geschobenes Brot ausprobiere, wird daraus nur ein flacher Fladen (ok, etwas übertrieben, aber so in etwa).
Folgendermaßen gehe ich vor:
Nach dem ersten Kneten lasse ich den Teig abgedeckt in einer Schüssel gehen, bis er sich ca. verdoppelt hat. Dann walke ich ihn per Hand und bringe ihn in die gewünschte Form. Abgedeckt lasse ich ihn jetzt noch einmal gehen (20-40 Min). Dabei „zerläuft“ er mir immer. Er geht mehr in die Breite als in die Höhe.
Ich heize meinen Backstein ca. 40-60 Min auf der 2.untersten Schiene auf (ca. 260°C) –> damit das Brot viel Unterhitze bekommt, und nach oben aufgehen kann…
die letzen 5 Minuten gieße ich in das darunter liegende tiefe Backblech heißes Wasser, um Wasserdampf zu erzeugen.
Das Brot wird noch einmal mit Wasser bepinselt, damit die Oberfläche weich und elastisch bleibt und das Brot aufgehen kann.
Dann schiebe ich das Brot ein und reduziere nach 10 Min die Hitze auf 200°C.
Während der Backzeit bestreich ich immer wieder das Brot mit Wasser, damit es eine schöne Kruste bekommt.
Frage 1: warum zerläuft mein Brotteig beim zweiten Aufgehen?
Frage 2: wie erzeugt man eine wirklich knusprige Kruste?
Über Hilfe und Infos freue ich mich riesig!
Gruß
Sandra
hallo Sandra,
da bin ich wirklich etwas überfragt bzw. müsste auch raten.
Ich empfehle, diese Frage mal in diesem Forum zu stellen: http://www.der-sauerteig.com
Meiner Erfahrung nach zerläuft ein Teig, wenn er zu viel Feuchtigkeit enthält. Also am besten mit der Flüssigkeitsmenge experimentieren!
Hallo Thomas,
danke für die tolle, informative Seite!
Ich habe zu Hause leider keine Getreidemühle, kann ich das Getreide auch mit einem Blitzhacker bzw Multizerkleinerer mahlen?
Liebe Grüße
Julia
hallo Julia,
für grobes Schrot – z.B. für Getreidebratlinge, Frischkornmüsli u.ä. – reichen auch solche „Zerkleinerer“. Wirklich feines Mehl mahlen aber nur Getreidemühlen mit Steinmahlwerk. Zwischen den Mahlsteinen wird das Getreide fein zerrieben, es wird locker und flockig.
Mühlen mit Stahlmahlwerk oder Geräte mit Messerschlagwerken (wie Thermomix, Standmixer u.ä.) quetschen das Getreide hingegen nur über Stahlkanten bzw. „zerhacken“ es. Das ist dann immer recht grob und griesig im Vergleich zu richtigem Mehl. Wirklich gutes Brot oder gar Kuchen, Pizzateig usw. bekommt man damit nicht.
Hallo,
habe eine Getreidemühle zu Weihnachten bekommen. Frage: kann ich etwas tun/einstellen, dass ich auch Flocken bekomme? Vielleicht mit feuchten Körnern?
Danke und LG
Bianca
Hallo Bianca,
bitte auf keinen Fall feuchtes Getreide in die Getreidemühle geben, die Steine der Mühle würden verschmieren.
Für Getreideflocken brauchst du eine Flockenquetsche, mit Getreidemühlen lassen sich keine Flocken herstellen, sondern „nur“ Mehl und Schrot.
Hallo Thomas,
ich habe meine Getreidemühle und möchte gerne beides mahlen Vollkornmehl und Weißmehl. Für Ciabatta brauche ich z.B. Mehl Typ 550.
Muss ich mein Mehl sieben oder wie bekomme ich jetzt Weißmehl?
Liebe Grüße
Sandra
hallo Sandra,
Weißmehl lässt sich mit einer Haushaltsgetreidemühle nicht herstellen, die Schale müsste ja vor dem Mahlen entfernt werden.
Mit einem feinen Mehlsieb lässt sich ein guter Teil der Schale aus dem Vollkornmehl heraussieben (für Ciabatta z.B. ausreichend dann), aber „richtiges“ Weißmehl ist es dann immer noch nicht – und eigentlich wollen wir das ja auch nicht, weil Weißmehl im Vergleich zu Vollkornmehl viel weniger gesunde Inhaltsstoffe hat 😉
hallo ich habe mal eine frage zu den Ausmahlungsgrad ich habe in meiner Berufsschule das Thema Mehl und ich wollte mich mal genauer informieren was eigendlich mit dem ausmahlungsgrad gemeint ist.
Hallo,
genau das, was oben steht: Teilauszug, oder eben Vollkorn oder komplett weißmehl … das ist mit „Ausmahlungsgrad“ gemeint
danke thomas 😉
Liebe Getreidemühlen-Profis,
ich beschäftige mich gerade mit den Mehltypen in Österreich und habe hierzu zwei Fragen:
Die dt. Mehltypenbezeichnung für das Weizenmehl W405 ist in Österreich W480, wenn sich die Zahl nach dem Mineralstoffanteil in Milligramm richtet, wonach richtet sich dann die Zahl von W480 bei der österr. Mehltypenbezeichnung?
Wie lautet die deutsche Bezeichnung für das in Österreich bekannte Dinkelmehl D700 glatt?
Für eure Hilfe wäre ich euch sehr dankbar.
Vielen Dank und liebe Grüße aus Graz
Nicole
Hallo Nicole,
unten auf dieser Seite -> http://www.brotguru.net/grundlagen/mehl-und-mehlsorten/mehltypen-in-deutschland-und-oesterreich
gibt es eine schöne Übersicht dazu
Vielen lieben Dank, kannst du mir auch die erste Frage beantworten?
Liebe Grüße
Nicole
Das ist falsch: „Sicher auch durch Marie Antoinettes legendären Satz “Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen”
Der Satz stammt nicht von Marie Antoinette, siehe hierzu Wikipedia 🙂
Ok, danke, war ein anderes französisches Blaublut, wieder was gelernt 🙂
leider finde keine beschreibung für die typenbezeichnung „T“ bezw. „W“
zb. kann ich in österreich mehl mit der bezeichnung „T 700“ aber auch „W 700“ kaufen. was wohl der unterschied ist?
Hallo Themis,
musste ich auch suchen, auf dieser Seite ganz unten finden Sie eine gegenüberstellung deutscher und österreichischer Typenbezeichnungen für Mehl: http://www.brotguru.net/grundlagen/mehl-und-mehlsorten/mehltypen-in-deutschland-und-oesterreich
Hallo,
weiß jemand vielleicht welchen Mehltyp bzw. mineralstoffgehalt man ungefähr erhält wenn man selbstgemahlenes Mehl aussiebt (Kleie raussiebt)?
Für Weizen, Dinkle und Roggen?
Hallo,
das lässt sich nicht genau sagen, siehe Text oben.
Zudem hängt das Ergebnis dann noch von der Maschenweite Ihres Mehlsiebes ab.
Ist aber doch auch nicht so wichtig, welche Mehltype genau dabei rumkommt. Hauptsache der Teig geht gut auf und das Backergebnis schmeckt 🙂
Hallo….
Super Seite, habe sehr viele Antworten auf verschiedene Fragen erhalten!!! Vorallem, kurz und verständlich auf den Punkt gebracht. ✅
Danke …..
Die Seite über die Mehltypen sagt auch wircklich alles. Ich bin sechtzig, hatte noch nie den Eindruck in meinem Leben dass ich so etwas wichtiges nicht wusste ! glaubte immer die Typen hätten mit dem Grad des mehr oder wenieger feinem mahlen zu tun. Nie wäre es mir eingekommen dass überall, vor dem Auge, eine klare, einfache Information über Qualität gesagt wird. Ich denke man sollte diese Erklärung immer wieder an die meisten bringen exakt vom Aussichtspunkt der Inhalte an Mineralstoffe anstatt von dem der „Backfähigkeiten“…Ich bin Brotbacken Anfängerin, mache vieles nicht wie es gesagt wird, doch es gelingt trotzdem ! Das Brot geht schoen auf, doch ich lasse es wenieger gehen, backe mit wenieger Hitze als angesagt usw : meine Erklärung : mit gut und frisch gemahlenem Getreide ist die Fehler Toleranz sehr hoch !
Sir Thomas,
Habe mit meiner Frau über die Mehltypen diskutiert und bin, um mich schlau zu machen ins Netz
Gegangen und bei Zufall auf Ihre Ausführungen gestoßen. Ihre Erklärungen sind einfach toll, sehr
Gut verständlich und ohne Schnickschnack. Es war eine Freude, auch die anderen Anfragen und
Antworten zu lesen, besonders wenn man so viel Schrott zu lesen bekommt.
Es war mir ein Anliegen, Ihnen dieses Lob auszusprechen
Klaus Köhler
Ich bin schwer begeistert!!! Was die Typenbezeichnung bedeuted und wie sie zustande kommt!!!
Leicht verständlich erklärt!!! DANKE!!!
Ich möchte Strudelteig mit selbstgemahlenen Dinkel herstellen.Wer hat ein Rezept für mich und muß ich das aussieben?
Hallo Sonja,
rezepte finden sich zuhauf im Internet, z.B. bei chefkoch.de.
Habe dort u.a. dieses Strudel-Rezept mit Vollkornmehl gefunden: http://www.chefkoch.de/rezepte/1854861300709241/Apfel-Ingwer-Strudel.html
Das ist jetzt mit Weizen, funktioniert mit Dinkel aber ganz genau so.
Ob das Mehl gesiebt werden muss, hängt von der Qualität Ihrer Mühle und vom persönlichen Empfinden ab.
Falls Sie sieben möchten/müssen, empfehle ich ein einfaches, günstiges Mehlsieb
Hallo Thomas, vielen Dank für diese informative Seite, hab schon viel daraus gelernt. Ich habe mir zu Weihnachten eine Fidibus 21 geleistet und gestern versucht aus Dinkel (ganz fein gemahlen) Spätzleteig zu machen. Das ist leider komplett misslungen. Der Teig war ganz glibberig und ging nicht durch die Spätzlepresse. Ich hab das Mehl nicht gesiebt und glaube, das war der Fehler – was meinen Sie dazu?
Hallo Martina,
ich kenne natürlich weder das Rezept noch Ihr genaues Vorgehen …
Teigwaren mit Vollkornmehl brauchen zum Einem ca. 10 – 15% mehr Flüssigkeitszugabe als die Rezepur mit Weißmehl und zum Anderen müssen Vollkornteige etwas länger geknetet bzw. gerührt werden, damit die Schalenteile im Vollkornmehl gut durchfeuchten.
Für feine Teig- und Backwaren (z.B. Torte) ist ein Absieben des Vollkornmehls mit einem einfachen Mehlsieb aber auch durchaus üblich.
Hallo Martina, Spätzleteig aus Dinkel ist immer sehr anfällig fürs Kleben und Zähwerden. Mein Tipp: erst unmittelbar vor dem Durchpressen herstellen (also auf keinen Fall reifen/quellen lassen), dann klappt‘s besser
wie ist das mit dunst? hat keine typennummer, ist aber kein vollkorn. liegt zwischen gries und mehl, das weiß ich. wie aber ist der mineralstoffgehalt?
grussstefan
Hallo Stefan,
Dunst ist „weitgehend frei von Schalen- und Keimlingsanteilen“, also auch zumindest nahezu ein Weißmehlprodukt, nur nicht ganz so fein gemahlen.
Der Mineralstoffgehalt von Dunst wird demzufolge also auch ähnlich (gering) sein, wie andere Auszugsmehle.
Warum „Dunst“ keine Typennummer hat, kann ich nicht sagen, vermutlich einfach, weil das für Dunst keine Pflichtangabe ist und es sowieso kaum Verwendung findet, also im Handel auch kaum eine Rolle spielt.
viele Grüße
Thomas
Eine wirklich sehr gute Dokumentation über das Mehl. Sehr lehrreich! Auf jeden Fall habe ich etwas gelernt. Danke
Hallo,
ich hätte da auch mal die ein oder andere Frage.
Ich habe die Komo Fidibus Medium zuhause und mir jetzt das Mehlsieb-Duo dazu bestellt.
Wenn ich nun mein frisch gemahlenes Dinkelvollkornmehl, mit dem feinen Mehlsieb, einmal aussiebe komme ich dann einem Dinkelmehl Type 1050 nahe?
Oder muss ich das grobe Sieb dafür nutzen?
Und der ausgesiebte Gries, ist dann auch für z.B. Grießbrei zu verwenden?
Hallo,
ja, mit dem feinen Mehlsieb das Vollkornmehl sieben geht dann Richtung 1050er Mehl. im Sieb übrig bleiben dann fast nur Schalenteile, also Kleie, das ist kein Grieß! Kann ich aber dem nächsten Vollkornbrot wieder beimischen oder für Müsli nutzen.
Das grobe Mehlsieb ist ein Grießsieb: dafür wird Getreide mittelfein gemahlen, dann durch dieses Grießsieb abgesiebt, der Feinmehlanteil fällt durch, im Sieb bleiben mittlere bis gröbere Bestandteile liegen, das ist dann das Grieß für Grießbrei, Grießpudding u.ä.
Wie kann ich meinen Vitamin-B1-Bedarf decken, wenn selbst das Vollkorngetreide (meines Wissens) vor dem Verkauf vom Hersteller erhitzt wird? (Alnatura teilte mir mit, dies sei nötig, da sonst die natürlich enthaltenen Fette ranzig würden – etwa bei Hafer.)
Weiß jemand, wie dies beispielsweise bei Dinkel ist?
Hallo,
genau das ist ja der Grund, warum Mehl mit einer eigenen Getreidemühle frisch gemahlen werden sollte 🙂
Super Erklärung! Besten Dank 🙂
Meine Güte, immer wieder erstaunlich wie im Internet schlecht recherchierte Halbwahrheiten verbreitet werden. Noch erstaunlicher, wie viele Menschen sich dafür bedanken. Einfach mal die Mühe machen und zum Thema Marie-Antoinette recherchieren.
danke für den Hinweis, jetzt habe ich auch gelernt, dass dieses Zitat nicht von Marie-Antoinette sondern von Rousseau („S’ils n’ont pas de pain, qu’ils mangent de la brioche.“) stammt, der es „einer großen Prinzessin“ zuschrieb. Und genau deswegen wird es meistens der Prinzessin dieser Zeit, eben Marie-Antoinette, fälschlich zugeschrieben.
Ändert aber nichts am eigentlichen Thema „Mehltyp“ und Weißmehl, um das es in diesem Blog-Beitrag nun mal geht 🙂
Unglaublich, dass einige Menschen stellen sie beim youtube ein, präsentieren Brotbacken… und dabei, wird gesagt: wenn man kein Sauerteig hat, dann kan man ersetzen, mit einem Esslöffel Essig… ich dachte, ich höre nicht richtig… leider der Deutsche Sprache sagt SAUER- teig… also Essig ist „sauer“.. wahrscheinlich deshalb wird in die USA bei der sogenannten SAUERTEIGBROT.. ( nur dort englisch)! Sinngemäß aber dass gleiche… Sauerteig sauere, ist nicht gleich wie ESSIG…
In dem Ungarische Sprache kann diese VERWIRRUNG nicht
vorkommen… zu mindest von der Ungarische Sprache NICHT…
Dort heißt es KOVÁSZ… und nicht savanyú tészta…
Entschuldigung, ich habe vergessen, beizuschreiben.. in USA? Zu mindest in California wird bei Zutaten, (beim sourdough ) vinegar…angegeben, das gehört in Salat, aber nicht in Brot…
in Ungarn habe ich verzweifelt gesucht, welche Mehl würde zu einem Gutes Brot passen… ich habe nicht mehr in Kopf welhe „Kosenamen“ habe ich bei Mehlverpackungen gelesen… doch GARKEINEN HINWEIS… welche Inhaltsstoffe hat das Mehl.. so war ich überrascht auch von den „Vollkornmehl“ deutlich heller, als in Deutschland, aber auch als in California…
so kan man natürlich KEIN GUTES BROT BACKEN…
Um einen Gutes Brot backen können muss ich GENAU WISSEN WASFÜREINE MEHLSORTEN KAUFE… und ich fand dort auch kein Getreidenschrot… in California gibt für mich kein GUTES BROT… aber ich kann ein GUTES BROT BACKEN! Weil hier bekommt man ALLES DAZU… Riesen AUSWAHL, Buchweizen, Dinkel, Einkorn.. (aus Italien!)
ALLES.. nur kein Deutsches Brotgewürze… muss ich selbe zusammenstellen… schade… nicht immer „identisch“…
Die INFORMATION zu MEHL.. SORTEN ist unglaublich GUT, HUT AB!
Für ein Brotrezept, das ich ausprobieren möchte, „brauche“ ich Weizenmehl der Type 812. Da ich auf Anhieb nicht weiß, wo ich das kaufen kann, habe ich mir überlegt, es durch Mischen von 2/3 Type 1050 und 1/3 Type 405 selber „herzustellen“. Das ergibt, wenn man es ausrechnet, in der Mischung ungefähr den gewünschten Mineralien-Gehalt. Mache ich da irgendeinen Denkfehler?
Hallo,
müsste ungefähr passen, Vollkornmehl ist aber natürlich schmackhafter und gesünder 😉
Danke! Dann kann ich auch anders mischen: 3/10 Vollkornmehl (ca 1800er) und 5/10 Weißmehl 405er ergeben auch das gewünschte 812er. 🙂
Ich weiß, Sie meinten natürlich, ich sollte besser _nur_ Vollkornmehl verwenden.
Deshalb ist dieser Beitrag hier auch nur aus Spaß und nicht zur Veröffentlichung gedacht!
Hallo Thomas!
Tolle Webseite! Da habe ich doch wieder mal was gelernt. Natuerlich hilf mir das hier nicht viel weiter, aber ich weiss wenigstens, dass die Typen nichts mit der Feinheit des Mehls zu tun haben. Ich wohne in den USA, und bei uns gibts nur white, wheat, oder rye flour. Das wuerde aber erklaeren, warum mein selbstgebackenes Brot nie so schmeckt wie in Deutschland–es hat nicht unbedingt was mit meinen Backkuensten zu tun! Haha! Ich backe meisstens mit einer Mischung von allen 3 Sorten Mehl und etwas „spent grain“ von unserem Bier (mein Mann braut gern sein eigenes Bier) Das schmeckt dann prima, aber trotzdem nicht wie vom deutschen Baecker. Jetzt weiss ich warum! Vielen Dank!
Danke für die tolle Erklärung. Eine Frage habe ich aber noch. Welch ein Zusammenhang besteht zwischen Mehltype und Protein bzw Glutengehalt? Ich lebe im Ausland wo die Deutschen Mehltypen nicht benutzt werden. Hier geht es nach Proteingehalt. Das macht es schwer Deutsche Rezepte an unsere Mehlarten anzupassen.
war wirklich eine mehlige Beschreibung dange 😉
hallo ich hab auch mal eine Frage, ich backe gerade meine ersten Brote selber und bin verwundert dass immer der Mehltyp auftaucht den ich nicht zur Hand habe. Mein Mehl ist hauptsächlich Weizenmehl Typ 405..wenn aber ein anderer Typ für das Backgut in den Zutaten steht,…kann ich trotzdem Typ 405 nehmen??
unterschiedliche Mehltypen haben auch unterschiedliche Backeigenschaften, da müssen Sie sich dann ran tasten
Super gut erklärt . Ich habe hier sehr viel über Mehl gelernt. Dankeschön.
Endlich klar erklärt! Danke!
Hallo an alle hier und alles Gute im neugeborenen Jahr 2019. Durch Zufall kam ich auf die Seite getreidemühlen.de
So eine Erklärung in Sachen Mehl habe ich noch nie gelesen. Herzlichen Dank dafür. Wir, mein Mann und ich, suchen bzw. kaufen bewusst unser Mehl von einer Mühle. Unsere Söhne und Gäste behaupten, dass es bei uns intensiver schmeckt, als bei ihnen Zuhause. Es sei dahin gestellt, ob sie es nur so empfinden, weil sie nicht selbst kochen müssen, oder sie bisher dem Mehl keine besondere Bedeutung beigemessen haben. Unsere Söhne jedenfalls haben ihren Mehlkauf und dessen Nutzung komplett verändert. Und das obwohl sie wie wir eine 60zig-Std.Woche haben. Das was hier mit dem Keim und Schale usw erklärt wurde war neu für mich. Bin sehr froh hier gelandet zu sein und werde den Link zu dieser Seite meinen Söhnen zukommen lassen. Eine Gute Zeit… aus Würzburg – Katharina
Lieber Thomas,
vielen Dank für diese tolle Informationsseite. Ich habe hier alle meine Fragen beantwortet gefunden.
Liebe Grüße,
Mareike
Hallo und vielen Dank für die sehr informative Seite. Ich habe eine Weizenunverträglichkeit und musste meine Ernährung gänzlich Umstellen. Mittlerweile backe ich auch mein Brot selbst, war mir aber immer sehr unsicher, ob und wie ich Weizenmehl einfach durch anderes Mehl ersetzen kann. Zumindest bin ich hier, was die Mehltypen angeht, ein ganzes Stück weiter gekommen.
Lieben Gruß und weiter so!
Super erklärt. Vielen Dank!
Das war informativ und gut recherchiert! Dankeschön!
Hallo zusammen,
diese Darstellung und Definition ist sehr gut verständlich und eben auch lehrreich.
Das sollte ein grundsätzliches Thema in den Schulen sein um eben auch das Bewusstsein und den Umgang mit unseren Lebensmitteln zu manifestieren.
Weiter so.
LG Bruno
Inzwischen weiß ich, dass Schrot wohl nur das „zerhackte“ Korn ist, was aber ist Kleie?
Guten Tag Herr Riek
Kleie ist ein Sammelbegriff für die bei der Getreideverarbeitung nach Absieben des Mehles zurückbleibende Rückstände wie
Samenschale und Fruchtschale. Früher wurde Kleie fast ausschließlich als Futtermittel verwendet.
Mittlerweile wird es auch sehr oft in Müslis und Knäckebrot verarbeitet. Kleie ist ein sehr guter Ballaststofflieferant.
Lg Maurice von getreidemuehlen.de
Hallo, ich habe eine Frage an die Experten:
Was können Sie mir zu „hellem Vollkornmehl“ sagen?
Gibt es das überhaupt oder ist das nur ein „Werbegag“ der Firma, die damit wirbt?
Mit der Suchfunktion war ich nicht erfolgreich, was mich noch mehr zweifeln läßt, ob ich nicht als Kunde evtl. nur auf den Arm genommen werden soll. Letztendlich kann ich ja in meiner Küche nicht durch Verbrennen und Abwiegen der Asche nachmessen, ob mir wirklich volles Korn verkauft wurde.
Vielen Dank im Voraus für die Antwort
Hallo,
natürlich gibt es unterschiedliche Sorten Getreide, es wird auch sicher z.B. „blassen“ Weizen und kräftig bräunlichen Weizen geben.
Aber tendenziell würde ih bei Werbung mit „hellem Vollkornmehl“ auch eher von Teilauszugsmehl ausgehen.
Vielen Dank für die Antwort. Ich bleibe also skeptisch. Vielleicht probier ich es mal aus, wenn ich normalerweise Weißmehl nehmen würde. Es sei denn, die lassen sich ihre verstärkte Werbung teuer über das Produkt bezahlen.
Kurzer Nachtrag:
Falls es interessiert, ich hatte die betreffende Firma auch direkt gefragt, nach einer Wischi-Waschi-Antwort noch einmal nachgehakt und folgende Antwort erhalten:
„Tatsächlich verwenden viele Leute kein Vollkornmehl für feine Backwaren, weil der Geschmack sich so stark von einem Mehl Type 405 oder 550 unterscheidet. Das ist also ein Grund dafür, warum sich unser helles Vollkornmehl besonders für feine Backwaren eignet. Aktuell gibt es alleine in Deutschland 300 verschiedene Weizensorten. Diese unterscheiden sich durch ihren Wuchs ebenso wie durch ihre Backeigenschaften. Auch die Weizensorten, die wir für unser helles Vollkornmehl verwenden, bringen daher ihre individuellen Backeigenschaften mit. Durch unser spezielles Herstellverfahren, das unser Betriebsgeheimnis ist, können wir diese sogar noch weiter verbessern. Deshalb eignet sich unser helles Vollkornmehl nicht nur aufgrund seines Geschmacks und seiner Optik sondern auch aufgrund seiner Backeigenschaften besonders für feine Backwaren.“
Das spezielle Herstellungsverfahren, welches zunächst nicht genannt wurde, sondern nur die besonders „weiße und milde“ Weizensorte, überzeugt mich nur bedingt. Klingt für mich eher nach „chemisch behandelt“.
Na ja, gibt ja zum Glück ausreichend Angebote in Bio-Qualität auf dem Markt!
hallo,
ja, hört sich wirklich arg wischiwaschi un wenig vertrauenserweckend an.
Frisch selber mahlen – da kommt das raus, was ich oben in die Mühle reingeworfen haben 🙂
So versteht es jeder.. Danke… Hervorragend erklärt
Vielen lieben Dank für diesen tollen Artikel. Backe mit selbstgemachtem Sauerteig mein zweites Weizenbrot und brauchte für die kommenden Aktionen etwas mehr Input hinsichtlich der Mehlsorten. Hat hier super geklappt 🙂
Hallo, ich habe seit ungefähr 3 Jahren eine Komo Fidibus Classic. Leider werden alle Brote die ich mit selbstgemahlenem Mehl gebacken habe klebrig. Sie lassen sich nicht schneiden, alles bleibt am Schneidemesser kleben, das ist sehr enttäuschend. Ich mahle Dinkel und Roggen. Mit gekauften Mehl passiert mir das nicht. Habt ihr eine Idee was das Problem ist? Ich würde mich sehr freuen meine Mühle auch zu nutzen statt sie nur dekorativ in der Küche stehen zu haben…
Hallo Marie,
das liegt meistens an nicht ausreichender, gleichmäßiger Durchfeuchtung der faserigen Schalenanteile im Vollkornmehl.
Der Teig wurde nicht ausreichend intensiv geknetet, gerührt … Vollkornteig barucht da etwas mehr „Hingabe“ als Teig aus Weißmehl
Hallo,
zunächst einmal vielen Dank für die sehr informative Seite. Ich habe nun die Chance, eine Getreidemühle zu bekommen und mein Mehl selbst zu mahlen – eigentlich etwas, was ich immer wollte. Aber nun bekomme ich Zweifel.
Ich backe viel, in erster Linie Brot und Brötchen. Ich habe diverse Vollkornmehle probiert, komme aber immer wieder zu 550er Weizenmehl oder 630er Dinkelmehl zurück, weil damit alles irgendwie lockerer wird. Die einzige Ausnahme sind meine Frühstückspfannkuchen – die mache ich seit jeher mit Roggenvollkornmehl (ja, ich weiß, da lacht jeder…), ab und an auch mal mit Buchweizenvollkornmehl. (Komischerweise – Pfannekuchen aus Weizenvollkorn mag ich nicht. Pfui Deibel… 😉 Aber bei Brot, Brötchen und Kuchen bleibt am Ende immer das 550er Weizenmehl.
Das mag alles daran liegen, daß ich keine besonders gute Bäckerin bin. Außerdem bin ich faul – ich möchte morgens frisches Brot/Brötchen, aber keine Arbeit. Also ‚klatsche‘ ich die Teige zumeist abends zusammen, lasse sie über Nacht gehen und werfe sie morgens in den Ofen. Mit einem großen Anteil an 550er Mehl sind die Ergebnisse meist schön weich und locker. Bei Vollkornmehlen eher nicht.
Nun frage ich mich, ob die Getreidemühle für mich überhaupt Sinn macht. Kann ich ein selbstgemahlenes Vollkornmehl denn soweit aussieben, daß es hinterher einem Weißmehl entspricht? Von der Konsistenz bzw. den Backeigenschaften her? Oder hätte ich da dann eine Getreidemühle nur für Pfannkuchen – und für alles andere steht die 550er Tüte daneben?
Hallo Katarina,
ich glaube, Sie bleiben lieber beim Tütenmehl.
Was für eine tolle Erklärung. Vielen Dank dafür. Lange habe ich nach Erklärungen gesucht und jetzt habe ich sie gefunden.
Hallo,
ich habe mal eine etwas andere Frage zu Mehltypen, über die ich auf diese (sehr informative!) Seite gestoßen bin.
Ich backe schon seit längerem mein eigenes Brot und bin nun vor kurzem nach Peru gezogen, wo man Mehl etwas anders einkauft. Es wird in kleinen Läden am Straßenrand ganz einfach abgewogen in irgendwelchen Plastiktüten verkauft (ich weiß, nachhaltig ist das nicht). Weit und breit sind mir da noch keine Typenbezeichnungen begegnet. Dass es Auszugsmehl ist, lässt sich an der Farbe leicht erkennen, doch gibt es Methoden oder Tricks, mit denen ich zumindest ungefähr den Typ/Mineralstoffgehalt herausfinden könnte? Mehl im Backofen selbst zu verbrennen ist vermutlich nicht empfehlenswert…
Vielen Dank schonmal im Voraus!
Viele Grüße aus dem fernen Peru, Lea
Guten Morgen
Der Mehltyp hat wirklich gar nichts mit der Feinheit des Mehls zu tun sondern gibt den Aschegehalt des Mehls in Milligramm bezogen auf 100 g Mehl an. Um den Mehltyp zu ermitteln werden 100 g Mehl verbrannt. Die Asche, die übrig bleibt, wird gewogen. Genau dieser Wert ist die Typennummer des Mehls. Auch Vollkornmehl sieht bei einer guten Mühle weis und fein aus.
Gruß
Thomas
Danke für die gute Erklärung!
Guten Tag
Können sie mir bitte helfen bei der suche von Mehle die mit der typ bezeichnung “ W “
Z.B. W 350, W 360, und so weiter..
ich brauche es um Panettone zu machen mit sauerteig.
Was könnte ich als alternative verwenden?, ev. 550 weiss oder besser gelb?.
Vielen Dank
Hallo
Das sind italiensche Bezeichnungen für den Ausmahlgrad. Mit unseren Mühlen können sie nur Vollkornmehl herstellen.
Mit freundlichem Gruß
Thomas
hi lea,
wahrscheinlich hilft da nur ein wenig experimentieren. du könntest hin und wieder wirklich etwas mehl verbrennen und anstatt zu wiegen die aschemengen vergleichen. vielleicht machst du in einem kleinen gefäss ein photo oder so.
außerdem könntest du auf die benötigte wassermenge achten, die variiert ja auch (indirekt) mit dem nährstoffgehalt.
wenn du ein paar daten zusammen hast und dir jemand (zu weihnachten 🙂 mehl aus deutschland zukommen lässt, dann kannst du es vergleichen.
Tolle Erklärung! Danke! ich wollte diese Nummer immer verstehen 😉
Super! Vielen Dank für diese tolle Erklärung.
Vielen Dank für die umfassence Erklärung
Guten Morgen,
tolle Erklärung und interessante Kommentare!
Mein Thema ist gerade: wie kann ich ein geschobenes Vollkornbrot aus Ur-Dinkel so hinbekommen, dass es „saftiger“ ist. Ich hab weiche Teige im Kasten gebacken, die wunderbar saftig sind und sehr lange auch so bleiben. Bei meinem geschobenen Brot bekomme ich das nicht hin. Habe nun mit Variationen des Mehlkochstücks experimentiert, bin aber noch nicht zu einem Ergebnis gekommen, dass mir ausreicht. (Meine Ur-Dinkel Vollkornbrote sind sehr ansehnlich, schmecken köstlich und haben nach dem Backen eine wunderbar krosse Kruste; sie halten mehrere Tage im Brottopf gelagert, aber mir persönlich ist die Krume noch ein bisschen zu „spröde“ — ich hätte es gern so saftig wie bei Kastenbrot!).
Würde mich freuen, falls jemand gerade mit ähnlichen Versuchen zugange ist und mit mir ihre / seine Erfahrungen teilen möchte 🙂
Gruß Ina
Hallo liebes Getreidemuehlen-Team,
fange gerade an, mich in das Thema einzulesen. Ich bin begeistert, dass Sie
im Kommentarbereich so fachkundig antworten! Das macht nicht jeder.
Mit freundlichem Gruß
Christian
Da hier in Bayern von 300 Bauern nur noch 3 existieren, mache ich mir Sorgen, WO DENN DAS GETREIDE HERKOMMT für unser tägliche BROT ??? Als Kind waren neben meinem Schulweg Felder voll Weizen, Roggen, Gerste und Hafer. Die Bauern waren sehr großzügig und wir Kinder durften eine Hand voll Körner nehmen und essen.
Heute lohnt sich Getreide nicht. Ich sehe keine Felder mehr.
Kommt der Weizen jetzt aus Rumänien oder Ukraine oder China???
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Und warum ist gebleichtes Weißmehl Typ405 der Favorit in allen Supermärkten und Bäckereien, trotz langjährigen Bedenken der Ernährungswissenschaft ?
Hallo
unser Getreide ist alles Vollkorn und kommt zum überwiegenden Teil aus Deutschland.
Einen schönen Tag
Thomas vom Getreidemühlen Team
Danke, danke — gute, klare Erklärung!
Gut, dass ich noch diese Seite zum Thema Mehl entdeckt habe! Einige neue Informationen werde ich definitiv mitnehmen. Ich bedanke mich für den exzellenten Beitrag.